Die österreichische Datenschutzbehörde (DSB) erkennt bei der Einbindung von Google Analytics auf Websites einen Verstoß gegen die DSGVO – die Datenübertragung von IP-Adressen in die USA ist laut Beschluss rechtswidrig.
„Anstatt ihre Dienste technisch so anzupassen, dass sie mit der DSGVO konform sind, haben US-Unternehmen versucht, einfach ein paar Texte in ihre Datenschutzrichtlinien einzufügen und den EuGH zu ignorieren. Viele EU-Unternehmen sind diesem Beispiel gefolgt, anstatt auf legale Dienste zu wechseln.“
Max Schrems und der Verein noyb.eu haben 101 Muster-Beschwerden gegen Google Analytics in nahezu allen EU-Ländern eingebracht und somit für Aufhorchen gesorgt.
Hier findest du die Beschwerde im Detail KLICK.
Folgend wurden die technisch-organisatorische Maßnahmen (TOMs), die Google als Datenschutzoptionen angeführt hatte, von der österreichischen Datenschutzbehörde als nutzlos eingestuft, wenn es um den potentiellen Zugriff der US-Behörden auf die personenbezogenen Datensätze geht.
Sowohl Google Analytics (Universal Analytics) als auch das neue Google Analytics 4 greifen die IP-Adressen der Website-Besucher ab, welche als personenbezogene Daten eingestuft sind.
Was kannst du jetzt tun – was sind deine Möglichkeiten?
Sofern du Google Analytics im Einsatz hast gibt es ein paar Punkte, die nun zu beachten sind:
1Hole rechtskonform den Consent zur Nutzung von Google Analytics von deinen Usern ein – hier können dir diverse Plattformen zum Consent Management helfen.
2 Formuliere deine Datenschutzerklärung klar und weise auf mögliche Datenübermittlung in Drittstaaten hin.
3Akzeptiere die neuen DPA (Google Data Processing Terms for all Google Products), diese wurden von Google entsprechend angepasst.
4Konfiguriere das Tracking deiner Kundendaten serverseitig – hier kannst du entscheiden, welche Daten an Google Analytics geschickt werden.
5Aktiviere IP Anonymization – hier kannst du im Tracking Setup besonders darauf achten, dass die IPs deiner Kunden nicht von Google Analytics erfasst oder weitergegeben werden.
Was sagt Google zu der Thematik?.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Google den Ball an die Website-Betreiber und die User zurück wirft.
Google Analytics sei nur das Tool, jeder kann die Daten, die er weitergibt einschränken und der Website-Betreiber kann definieren, welche Daten Google zu sehen bekommt.
Die ausführliche Stellungnahme von Google zu dem Thema gibt es hier KLICK.
Es bleibt also spannend, welche Entscheidung hier getroffen wird und welche Konsequenzen entstehen könnten. Es gibt aber auf alle Fälle Anlass dazu, Alternativen zu erforschen.
Wir werden dir in Kürze dazu unsere Favoriten vorstellen!
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